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100 Tage KUNSTSTOFF.swiss

Riccardo Casanova ist seit 100 Tagen als unser Geschäftsführer im Amt. Wir wollten von ihm wissen, wie sein Start war und was er vorhat.

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Riccardo, du kommst aus einem global tätigen Unternehmen der Kunststoffbranche, mit weltweit rund 3000 Mitarbeitenden und hast dort über 20 Jahre lang in unterschiedlichen Führungspositionen gearbeitet. Was sind die grössten Unterschiede zwischen der Arbeit im Verband und der Arbeit der Mitglieder?

Ja, da gibt es einige Unterschiede. Wir als Verband produzieren und verkaufen ja nichts Physisches – es riecht nicht nach Kunststoff und Maschinen. Wir sind ein Dienstleister und unsere Kunden sind unsere Mitglieder – aber auch hier gilt "customer first". Dennoch haben wir als Verband durch die enge Zusammenarbeit mit den Mitgliedsfirmen und unseren Vorstandsmitgliedern einen sehr breiten Blick auf die Branche, was die Arbeit besonders abwechslungsreich macht.

Was war während dieser Zeit am intensivsten, was am eindrücklichsten? Was hat dich am meisten überrascht?

Das ist schwer zu sagen. Ich war und bin beeindruckt, wie breit das Aufgabengebiet einer kleinen Verbandsgeschäftsstelle ist. Das fängt an bei Anfragen von Studierenden, geht über Presseanfragen, Organisation von überbetrieblichen Kursen, erarbeiten des Bewertungsrasters für die Abschlussprüfungen, anbieten und erarbeiten von Webinaren oder Networkveranstaltungen, Messestände und Giveaways, ausarbeiten und durchführen unserer Branchenlösung ASGS und dann noch organisatorische Aufgaben wie Betrieb der IT-Infrastruktur, Administration unserer Partnerverbände PVCH, VKR und ERDE Schweiz, und und und. All dies wäre ohne ein motiviertes Team und der nötigen IT-Infrastruktur nicht möglich.

Wie hat sich die Zusammenarbeit mit Präsidenten, Vorstand und Team entwickelt?

Die Zusammenarbeit macht grossen Spass! Mit Silvio Ponti haben wir einen engagierten und weitsichtigen Präsidenten, der sich voll und ganz für unsere Branche einsetzt. Der Austausch mit ihm und dem Vorstand ist jederzeit konstruktiv, wertschätzend und fördernd. Und – last but not least – hat mich das gut eingespielte Team toll aufgenommen und bietet eine solide Basis, mit der wir noch viel erreichen können.

Wie wurdest du von den Mitgliedern empfangen?

Ich konnte bereits einige Mitgliedsfirmen persönlich besuchen und es hat mich sehr gefreut, wie offen diese mich empfangen und mir äusserst interessante Einblicke in ihre Unternehmen ermöglicht haben. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie innovativ und stabil aufgestellt diese Firmen sind. Dennoch spüre ich eine gewisse Unsicherheit im Hinblick auf die Entwicklungen in der Ukraine und deren Auswirkung auf die europäische Wirtschaft mit der daraus resultierenden zurückhaltenden Konsumstimmung. Und natürlich die nach wie vor schwankenden Rohstoffpreise und die ungewisse Entwicklung der Energiepreise.

Was ist der Nutzen des Verbands für die Mitglieder und für die Branche?

Der Verband leistet einen entscheidenden Beitrag im Interesse der Kunststoffbranche. Es wurde gute Arbeit geleistet und diese möchte ich weiterführen und ausbauen. Die Schwerpunkte liegen in vier verschiedenen Bereichen. Erstens der Aus- und Weiterbildung: Die Lernenden sind die Zukunft der Branche. Hier werden wir unser Engagement weiter verstärken, um junge Menschen für unsere Berufe zu motivieren. Zweitens die Nachhaltigkeit: Wir setzen auf das proaktive Engagement unserer Mitglieder in der nachhaltigen Transformation und möchten sie in diesem Prozess zur Kreislaufwirtschaft weiter unterstützen. Drittens: Wir werden unsere Dienstleistungen weiter ausbauen. Wir haben bereits einige Ideen, an denen wir arbeiten. Viertens und nicht zuletzt werden wir weiterhin engagiert die Interessen der Branche vertreten und Öffentlichkeitsarbeit leisten. Gerade heute ist es wichtiger denn je, in der zum Teil emotionalen Diskussion rund um Kunststoff, eine sachliche Informationspolitik zu betreiben.

In welche Richtung wirst du den Verband weiterentwickeln?

Ich möchte vor allem die Dienstleistungen für unsere Mitglieder ausbauen und damit den Mehrwert, den Nutzen für die Mitglieder erhöhen und eine Mitgliedschaft bei uns attraktiver machen. Der Verband muss so attraktiv werden, dass es immer weniger Trittbrettfahrer gibt, die von unseren Aktivitäten profitieren. Wie zum Beispiel der Berufsbildung und dem Einsatz für die Branche in der Politik. So erst kürzlich bei den Kontingentierungsmassnahmen bei einer Energiemangellage, über Einsatz zur Vermeidung einer Plastic Tax oder unbedachte Übernahme von EU-Regulierungen.

Wo werden deine persönlichen Schwerpunkte liegen?

Ich besuche aktuell noch den Kurs "Kunststofffachmann KATZ", um noch mehr über unser Material zu lernen. Parallel dazu besuche ich so viele Mitgliedsfirmen wie möglich, um die Schweizer “Kunststofffamilie” besser kennen zu lernen, deren Anforderungen an den Verband zu analysieren und mein Netzwerk weiter auszubauen.

Was steht in den nächsten hundert Tagen auf deinem Programm?

Zuerst werden wir die Geschäftsstelle verstärken, wir haben noch eine Vakanz zu besetzen. Ich hoffe, dass wir bereits in der Einarbeitungsphase unsere Dienstleistungen erweitern können.  


Ich freue mich sehr auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit unseren bestehenden und zukünftigen Mitgliedern!