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Einwegpapierverpackungen sind keine Lösung

Eine neue Studie im Auftrag des Europäischen Umweltbüros (EEB) zeigt, dass heute papierbasierte Verpackungen die grösste Quelle für Verpackungsabfälle in der EU sind. Deren Vermarktung als nachhaltige Alternative führt Konsumentinnen und Konsumenten aber auch die Politik in die Irre.

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Weltweite Abholzung für Einwegprodukte

Gemäss der Studie sind papierbasierte Verpackungen ein starker Treiber für die Abholzung von Wäldern. Die Papierproduktion ist verantwortlich für 35% der abgeholzten Bäume, Wälder sind aber unerlässlich als CO2-Senken und wichtig für den Erhalt der Biodiversität.

Chemikalien in Papierverpackungen beeinträchtigen das Recycling und können die Gesundheit schädigen

Der Bericht zeigt weiter die gravierenden Einschränkungen beim Recycling von Lebensmittel- und Getränkeverpackungen aus Papier auf. So müssen Lebensmittel- und Getränkeverpackungen meist mit Kunststoffen oder Chemikalien kombiniert werden, um sie wasserdicht oder fettbeständig zu machen, was den Recyclingprozess behindert. In der Praxis führt dies dazu, dass Lebensmittelverpackungen auf Papierbasis häufig verbrannt oder (ausserhalb der Schweiz) auf Deponien gelagert werden. Dies zeigt, dass Recycling allein definitiv nicht ausreicht, um die steigende Nachfrage nach Frischfasern einzudämmen, die durch das unkontrollierte Wachstum von Einweg-Papierverpackungen verursacht wird. Die Kombination von Papier mit Kunststoffen und Chemikalien rückt auch die Glaubwürdigkeit von Papierverpackungen hinsichtlich der Verbrauchersicherheit in ein neues Licht.

Quellen:
Zusammenfassung beim «Infosperber»: Bei Lebensmittelverpackungen ist Papier schädlicher als Plastik - infosperber
Studie: Disposable paper-based food packaging: the false solution to the packaging waste crisis (eeb.org)

Foto von gryffyn m auf Unsplash