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BAFU-Analyse: 30% weniger Kunststoff im Kehricht, dennoch besteht hohes Verwertungspotenzial

Die neuste BAFU-Analyse des Schweizer Kehrichts zeigt, dass immer weniger Abfall im Kehrichtsack landet. Waren es 2012 noch 206 Kg pro Person und Jahr, sind es heute 148 Kg. Davon wären allerdings 21%, also 31 Kg wiederverwertbar. Es handelt sich dabei um verarbeitete und gekochte Speisereste, Rüstabfälle von Gemüse und Früchten und Kunststoffverpackungen, wie Flaschen für Milch oder Shampoo.

Das BAFU hat heute die Resultate der im Zehnjahresrhythmus durchgeführten Analyse des Kehrichts präsentiert. Wie für die Erhebung im 2012 wurde auch für die aktuelle Untersuchung der Inhalt von 16,5 Tonnen Kehrichtsäcken aus 33 repräsentativ ausgewählten Gemeinden nach Abfallfraktionen sortiert und analysiert. Besonderes Augenmerk gilt den Lebensmittelverlusten und jenen Abfällen, die eigentlich rezykliert werden sollten (Papier, Glas, Metall, Alu, Gartenabfälle). Produktions- und Sonderabfälle aus Industrie und Gewerbe, Bauabfälle sowie Klärschlamm wurden nicht untersucht.  

Foodwaste: Die Hälfte wäre vermeidbar

Durchschnittlich werden pro Person jährlich 23 kg Rüstabfälle, 25 kg Lebensmittel wie Milchprodukte, Obst und Gemüse sowie 2,2 kg Fisch und Fleisch im Hauskehricht entsorgt. Von den insgesamt rund 50 kg Lebensmittelverlusten sind mehr als die Hälfte vermeidbar. Sie wären etwa bei rechtzeitigem Konsum und korrekter Lagerung essbar gewesen. Kunststoffverpackungen helfen, Lebensmittel länger haltbar zu machen.

Die biogenen Abfälle (Lebensmittelabfälle und Gartenabfälle wie z.B. Blumen, Äste oder Topfpflanzen mit Erde machen zusammen nach wie vor mehr als einen Drittel (35,4%) des Inhalts eines Kehrichtsacks aus. Weiterhin hohe Anteile haben Verbundwaren wie Ordner, Spielzeug oder Windeln (17,9%), Kunststoffe (13,4%) und Papier (11.9%).

Weniger Kunststoffe, Papier und Glas

Die Menge von Glas, Papier und Kunststoffen hat abgenommen: Im Kehricht wurden 2022 rund 174'000 Tonnen Kunststoffe entsorgt, gegenüber 249'000 Tonnen 2012 (Abnahme von 15 auf 13 Prozent). Einerseits zeigt sich hier, dass vermehrt Angebote zur Kunststoffsammlung bestehen und Kunststoffverpackungen immer leichter werden.

 

Quelle: Medienmitteilung BAFU

Bild von Dũng Quách auf Pixabay