Erfolgreiche Berufsorientierung im Tessin
Am 14. Dezember organisierte KUNSTSTOFF.swiss mit dem Berufsberatungszentrum Città dei mestieri und dem Kanton Tessin eine Berufsorientierung für Tessiner Berufsberater. Ziel war es, die Kunststoffberufe als attraktive Ausbildung bekannter zu machen. Die Veranstaltung fand bei der Firma Interroll SA in Sant'Antonino (TI) statt.
Der Geschäftsführer von KUNSTSTOFF.swiss, Riccardo Casanova, hiess die zahlreich erschienenen Tessiner Berufsberater willkommen. Unter den Gästen waren auch Vertreter des Kantons Tessin, darunter Oscar Gonzalez, stellvertretender Direktor der Berufsbildungsabteilung (DFP), Massimo Genasci-Borgna, Leiter des Bereichs Schule und Berufsberatung (UOSP), Gianclaudio Gottardi, Ausbildungsinspektor, sowie Massimo Ghezzi, der Koordinator von Città dei mestieri. Mauro Maiano, Dozent vom Centro professionale tecnico in Trevano, war ebenfalls anwesend. Zudem nahmen Vertreter von Tessiner Ausbildungsbetrieben mit insgesamt drei Lernenden Kunststofftechnologen EFZ teil. Ingo Specht, der Managing Director bei Interroll, begrüsste die vielen Teilnehmenden als Gastgeber.
Anschliessend präsentierte Riccardo Casanova die Bedeutung von Kunststoff. Ob beim Bau von Häusern und Maschinen, in Autos und Flugzeugen, bei Verpackungen oder im Smartphone – die Einsatzmöglichkeiten von Kunststoff sind breit gefächert und helfen in vielen Anwendungen sogar, den CO2-Ausstoss zu verringern. Kunststoff ist in der heutigen Welt unverzichtbar und spielt eine entscheidende Rolle in verschiedenen Industriezweigen.
Verbandsmitarbeiterin Cinzia Wilhelm präsentierte im Anschluss die Kunststoffberufe. Kunststofftechnologen/-technologinnen EFZ und Kunststoffpraktiker/-praktikerinnen EBA sind für die Herstellung von Kunststoffprodukten verantwortlich, überprüfen den Produktionsprozess, entwickeln kundenspezifische Anwendungen und schliessen Aufträge ab. Besonders erfreulich ist, dass ab April 2024 die ersten überbetrieblichen Kurse (üK) in Rapperswil im Ausbildungszentrum libs auf Italienisch angeboten werden. Hierfür wurde gezielt ein Italienisch sprechender Lehrer eingestellt, um den Lernenden aus dem Tessin optimale Unterstützung zu bieten.
Im Anschluss moderierte Debora Rondinelli, Spezialistin Marketing und Kommunikation, ein Interview mit den drei Lernenden Kunststofftechnologen EFZ. Die Lernenden erzählten begeistert von ihrem Arbeitsalltag, ihrer Freude an der Vielfalt und manchmal Komplexität der Kunststoffwelt sowie den spannenden Möglichkeiten in diesem Berufsfeld. Sie betonten, dass die Ausbildung zukunftsweisend sei, und empfahlen sie allen, die sich für Technik interessieren und Freude am Herstellen neuer Produkte haben. Debora Rondinelli stellte die Marketingmassnahmen für das Tessin vor, darunter die neu übersetzte italienische KUNSTSTOFF.swiss Webseite, die kontinuierlich weiterentwickelt wird.
«Mir gefällt, dass die Welt der Kunststoffe sehr vielfältig und manchmal auch komplex ist. Es gibt zahlreiche Methoden, um Kunststoffprodukte herzustellen. Daher empfehle ich jedem, sich über diese Ausbildung zu informieren. Der Beruf ist nicht nur spannend, sondern bietet auch vielversprechende Perspektiven für die Zukunft.»
Enea, Bonecher, Lernender Kunststofftechnologe EFZ im 4. Lehrjahr bei Forbo Giubiasco SA
In der abschliessenden Fragerunde zeigten die Anwesenden grosses Interesse. Sie betonten die Notwendigkeit, die Kunststoffberufe zu fördern, insbesondere durch die Stärkung der beruflichen Ausbildung im Tessin, wo derzeit erst fünf Ausbildungsbetriebe existieren. KUNSTSTOFF.swiss arbeitet daran, weitere Ausbildungsbetriebe zu gewinnen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Bei der anschliessenden Führung durch das Produktionsunternehmen Interroll lernten die Teilnehmenden die Kunststoffberufe auch in der Praxis kennen. Dabei wurden die Spezialitäten des Unternehmens, wie Förderrollen, Motoren für Förderanlagen und Palettenförderung, vorgestellt. Die Interroll Gruppe ist der global führende Anbieter von Lösungen für den Materialfluss.
Zum Abschluss bedankte sich Riccardo Casanova bei einem Apero bei allen Teilnehmern und kündigte weitere Massnahmen für 2024 an, um die Kunststoffberufe weiter zu fördern. Dazu gehört die Teilnahme mit einem Stand am Tag der offenen Tür in Trevano am 2. März. Er betonte die wichtige Zusammenarbeit zwischen den Ausbildungsbetrieben und den Berufsberatern für eine nachhaltige Entwicklung in diesem Bereich.